Was ist ein EDC Messer? Diese Frage stellt sich dir prompt, wenn du das erste Mal über diesen Begriff stolperst. Was also macht dieses Messer aus? Worauf musst du beim Kauf achten?
Klären wir zum Start erst mal den Begriff bzw. das Kürzel. EDC steht für „Every Day Carry“. Also für ein Messer, die du jeden Tag bei dir tragen kannst. EDCs sind damit die Allrounder für den Alltag. Um etwa ein Paket zu öffnen. Oder eine Schnur zu kappen. Einen Apfel zu zerteilen. Für die Arbeit. Oder das Mikro-Abenteuer vor der Haustür. Was auch immer. Davon ab sollte das Messer natürlich bei einer Gefahr eine Hilfe sein.
Als „Every Day Carry“ sollten die Messer jedenfalls ein paar Punkte erfüllen. So sind EDC Messer
- handlich,
- relativ klein,
- funktional,
- praktisch und
- zuverlässig.
In der Regel sind die Messer übrigens als Taschenmesser gehalten. Du erhältst aber auch feststehende EDC Messer.
Was für EDC-Messer gibt es?
Welche EDC Messer es konkret gibt? Diese…
- Einhand-EDC-Messer
Du weißt: Nach §42 a WaffG sind Einhandmesser in der Öffentlichkeit verboten. Eigentlich. Denn es gibt durchaus §42 a-konforme EDC-Einhandmesser. Wenn diese nämlich keine Verriegelung haben. Also die Klinge nicht arretierbar (feststellbar) ist. Dann sind diese sehr wohl erlaubt, obwohl du das Messer mit einer Hand öffnen kannst. - Zweihand-EDC-Messer
Bei einem Zweihandmesser gibt es dagegen keine Probleme, egal ob Verriegelung oder nicht. Weil du diese Messer eben nur mit zwei Händen öffnen kannst. Entsprechend darfst du ein Zweihand-Taschenmesser in Deutschland ganz legal in der Öffentlichkeit führen. - feststehende EDC-Messer
Neben den Klappmessern gibt es wie gesagt auch feststehende EDC Messer. Diese sind vor allem für schwere Schneidarbeiten geeignet. Weil die feststehende Klinge mehr Stabilität verspricht und somit das Arbeiten sicherer macht. Dennoch sind die Messer mit ihren kompakten Maßen gut zum ständigen Mitführen geeignet. Sowie obendrein pflegeleicht. Kurzum: alltagstauglich. - Neck Knives
Auch Halsmesser preisen die Hersteller – zu recht – gern als EDC an. Was allerdings keine Überraschung ist. Neck Knives sind klein, praktisch und „dank“ dem Tragen um den Hals immer prompt zur Hand.
EDC Messer kaufen: Auf was achten?
Auswahl hast du somit genug. Doch worauf solltest du beim Kauf eines EDC achten? Auf diese Punkte…
- Variante
Ob Klappmesser oder feststehende Klinge ist deiner Vorliebe überlassen. Fakt ist jedoch: Ein Taschenmesser verspricht mehr Tragekomfort. Weil du die Klinge einklappen und das Messer in jeder Tasche „verschwinden“ lassen kannst. Ein feststehendes Messer trägst du entweder am Gürtel oder im Rucksack. Das Führen des Messers ist daher schon einen Tick schwerer. - Klingenlänge
In der Regel haben EDC Messer eine Klinge von maximal zehn Zentimeter. Das ist nicht extrem viel, für die meisten Dinge aber vollkommen ausreichend. Natürlich findest du Messer mit kürzeren Klingen. In diesem Fall solltest du also tatsächlich mal auf die Länge achten… - Stahl
Der Stahl bzw. die Stahlart der Klinge sollte ganz nach deinem Geschmack sein. Die meisten setzen auf einen Stahl, der eine gute Schärfe und Robustheit verspricht. - Schliff
Wenig Auswahl hast du dagegen beim Schliff. Standard beim EDC Messer ist der Wellenschliff. Aus einfachen Grund: Beim Wellenschliff berührt lediglich die Spitze den Schneideuntergrund. So bleibt die Klinge möglichst lang scharf, was weniger Aufwand (Nachschleifen) für dich bedeutet. - Griff
Beim Griff stehen dir schließlich viele typische Ideen wie Holz, Kunststoff, Horn oder Stahl zur Option. Optik und eine rutschfesten Griff garantieren im Grunde alle Materialien. Somit entscheidet einmal mehr dein Geschmack.
Fazit zum Every Day Carry Messer
Das „Every Day Carry“ nehmen manche Hersteller übrigens nicht ganz so wörtlich. Mein Bergkvist K30 Titanium Klappmesser wird zum Beispiel vom Hersteller als EDC gepriesen. Ich selbst finde das Messer für ein Taschenmesser allerdings schon recht groß. Die Klinge misst zwar nur neun Zentimeter. Dennoch ist das Messer insgesamt eher massig und schwer. Kein Vergleich zu den zarten Klingen von Opinel und Co. Was übrigens nicht heißen soll, dass ich mein Bergkvist nicht mag. Ganz im Gegenteil. Aber so permanent in Hosen- oder Jackentasche? Dafür lieber etwas kleineres. Auf Tour ist mir das Bergkvist jedoch lieber.
Doch egal. Letzten Endes entscheidest du. Das EDC sollte wie erwähnt funktional, kompakt und scharf sein. Scheust du ein paar Euro mehr an Ausgaben nicht, sind Marken wie Böker, Spyderco, CRKT, LionSteel, SOG oder Viper top. Bei diesen bekommst du Klingen, die dich viele Jahre begleiten.